Grün! Farbe der Frühlingsfrische

   
Die Frühlingssonne kitzelt die im Winter ruhende Lebensenergie wach. Das Licht und die Wärme bringen die Energie zum Keimen. Schneeglöckchen spriessen als Erste durch den von vertrocknetem Laub verkrusteten Boden, Krokusse und Narzissen folgen, präsentieren frech ihre bunten Blüten und bringen Farbe in die öde Landschaft. Die Sonnenstrahlen vermögen wieder zu wärmen und verführen uns, die wärmenden Kleiderhüllen abzulegen. Wir heissen den Frühling fröhlich und wie einen lang ersehnten Gast willkommen.

Text Karin Dubi

Die Frühlingsenergie ist wieder spürbar

So wie Pflanzen und Bäume sich im Frühling entfalten, gilt auch, dass Menschen ihre inneren Kräfte zur Entfaltung bringen. Für diesen Wachstum braucht es Flexibilität, im Inneren, in unserem Körper und im Aussen. In diesem Prozess spielt die Leber eine zentrale Rolle. Sie ist das Organ, das unseren Körper von «Giften» befreit, das Blut zum Herzen transportiert, was die Voraussetzung ist, dass Energie freigesetzt werden kann. Wird dieser Energiefluss durch eine unausgewogene Ernährung aber auch emotionale Belastung wie die anhaltende Unterdrückung von eigenen Bedürfnissen und Konflikten gebremst oder gar blockiert, werden wir sowohl in unserem Verhalten, als auch die Leber als Organ unflexibel oder gar starr.

Die Frühlingswinde bewegen die Blätter der Bäume und ermöglichen damit die Befruchtung durch Windbestäubung. Der Wind ist eigensinnig und weht wie er will. Gar nicht, bis zu heftigen Stürmen, in denen er der Erde Bäume entreissen kann. Pflanzen die sich flexibel und biegsam der Umwelt anpassen und sich mit dem Wind bewegen können, bleiben bestehen.

Im Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin können auch wir von inneren Winden betroffen sein. Anzeichen dafür sind plötzlich auftretende körperliche Beschwerden, die plötzlich wieder verschwinden. Grund dafür ist ein Mangel des Körpers an Säften, beispielsweise durch das Trinken von viel Kaffee, Alkohol, häufigen trockenen Mahlzeiten wie Sandwich und Pizza statt Suppen und Gemüse.

Die Kunst ist also, dass wir unseren Körper und Geist dahingehend unterstützen, Widerstandskraft zu haben und gleichzeitig elastisch zu bleiben und Wachsen zu können. Der Bambus gilt als Symbol dafür, ähnlich dem Rückgrat des Menschen, das ihm Halt gibt und biegsam zugleich ist. Im Frühling gilt es, das wärmende und bewahrende Winteressen mit einer leichten und die Körperenergien bewegenden Ernährung abzulösen. Die Jahreszeit ist ideal, den Körper von ungünstigen Stoffwechselprodukten zu befreien. So kann der Körper seine Kräfte entfalten und flexibel auf die verändernden klimatischen Verhältnisse reagieren.

Wertvolles Blattgrün des Frühlings

Chlorophyll ist der grüne Farbstoff in Blättern. Die Benennung stammt vom altgriechisch «chloros» ab, was «hellgrün, frisch» bedeutet. In der Struktur ist das Chlorophyll mit einem Bestandteil des Blutfarbstoffes verwandt. Das Blattgrün des Frühlings in jungen, zarten Blättern und Sprossen nährt das Blut und unterstützt die Leber, dass sie flexibel bleiben, ihrer Aufgabe der Entgiftung nachkommen und sich den inneren Winden anpassen kann. Bitterstoffe in Blattsalaten und Kräutern wie Löwenzahn regen die Verdauungssäfte an und fördern damit die Ausscheidung. Brennnessel wirkt blutreinigend und harntreibend und unterstützt den Körper im Frühlingsputz. Bärlauch und Kresse enthalten Schwefelverbindungen, welche dem Körper helfen, sich von Toxinen zu befreien. Auch Kohlrabiblätter enthalten Chlorophyll und unterstützen die Körperreinigung. Blattsalate mit frischen Kräutern sind also ideal, den Winter auch auf dem Esstisch abzulösen. Ein Lebenselixier hierfür ist täglich ein Glas grüner Smoothie. Aufgrund der regenerierenden Wirkung des Gemüses unterstützt der Smoothie abends genossen die nächtliche Regeneration. Er kann aber auch gut das Mittag- oder Morgenessen ergänzen und als Fast Food für unterwegs dienen. Wann auch immer genossen, der Smoothie unterstützt uns widerständig und flexibel zu sein.

Grüner Smoothie

Rezept-Ideen

Zutaten allgemeines Rezept

  • 2 Hand voll
    frische Salat- und Gemüseblätter wie beispielsweise Blattspinat, Nüssli-, Kopf-, Krachsalat, Lattich, Chinakohl, Mangoldblätter, Eichblattsalat, Löwenzahn etc.
  • 1 Hand voll
    Früchte oder Beeren wie Apfel, Birne, Banane, Aprikose, Avocado, Grapefruit etc.
  • Einige Blätter
    Kräuter wie Petersilie, Liebstöckel, Schnittlauf, Basilikum, Löwenzahn, oder auch Blätter der Schwarzen Johannisbeere, Himbeere oder Brombeere
  • ca. 2 dl Wasser
  • nach Belieben Zitronensaft

Beispiel Zutaten süsser Smoothie

  • je 1 Hand voll
    Nüsslisalat und Blattspinat
  • 1 Hand voll
    Apfel oder Birne
  • wenig Peterli
  • ca. 2 dl Wasser
  • nach Belieben Zitronensaft

Beispiel Zutaten würziger Smoothie

  • je 1 Hand voll
    Blattspinat und Chinakohl
  • 1/2 Banane
  • wenig 1 Blatt Salbei oder 1 kleines Zweiglein Thymian
  • ca. 2 dl Wasser
  • einige Tropfen    Zitronensaft, nach Belieben

Zubereitung

  • Alle Zutaten in den Mixbecher geben: wenig Wasser ergibt eine cremige Konsistenz, viel Wasser einen dünneren Saft
  • Gut Mixen: je nach Geschmack gröber oder feiner mixen.

Karin Dubi

Ernährungsberaterin SVDE
Bachelor of Science in Ernährung und Diätetik
www.karindubi.ch