Begegnung mit Pamela Laso

   
Der Yoga ist vielseitig und weltoffen. Yoga ist nicht entweder oder, sondern sowohl als auch. Yoga ist verbindend! Und so finden wir auch eine spannende Vielfalt in der Ausübung von Yogaberufen. Wir freuen uns, euch in jedem Yoga Mail ein Mitglied aus unserem Kreis vorzustellen. 

 
Möchtest du dich und deine Arbeit im Yoga Mail vorstellen?

Dann melde dich bei Daniela daniela.kueng@swissyoga.ch 

Kurzinterview mit Pamela Laso

Stelle dich bitte in drei bis vier Sätzen vor.

Mein Name ist Pamela Laso, ich bin im Aargau aufgewachsen und wohne im Raum Baden. Obwohl mich die Ferne immer wieder lockt und ich das Gefühl habe, überall auf der Welt ein Zuhause finden zu können – besonders in „Mother India“, die ich als meine Herzensheimat empfinde –, bin ich hier tief verwurzelt, wo meine Familie, meine Freunde und meine Gottenkinder leben.

Wie bist du zum Yoga gekommen?

Mein Weg zum Yoga begann eher zufällig: Eine Freundin suchte Teilnehmer:innen für ihre frisch abgeschlossene Yogaausbildung, und ich sprang ein. Das führte dazu, dass ich schliesslich nach Österreich reiste, um im Shivananda Zentrum ein Yoga Teacher Training nur für mich selbst zu absolvieren. Kurz darauf übernahm ich Vertretungen für meine Freundin und schliesslich auch ihre Yogalektion, während ihrem Mutterschaftsurlaub. Parallel dazu erhielt ich meine erste eigene Yogalektion. Dabei spürte ich, dass ich tiefer eintauchen wollte. 2009 führte mich mein Weg nach Villeret, wo alles seinen Anfang nahm: Dort traf ich Lehrer, die mich prägten und mein heutiges Sein entscheidend mitgestaltet haben. Im Bhakti Yoga fand ich einen Weg, der alles abrundete. Das MantraSingen und die Klänge von Instrumenten und der Sprache führten mich zum Sanskrit Grundkurs bei Ralph Steinmann. Jetzt kann ich alles Vereinen und neue Wege haben sich aufgetan. 

Wie und wo übst du den Yogaberuf aus?

Seit bald 20 Jahren unterrichte ich wöchentliche Yogaklassen in Baden. 
Vor sieben Jahren wurde zusammen mit zwei Kolleginnen ein Herzensprojekt geboren: das Niyāna. Dieser Ort vereint Yoga und Naturheilpraxis und ist eine kleine Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Der Montag ist mein Yoga-Tag, an dem ich sowohl in einer Firma über Mittag als auch in unserem Yogastudio am Abend unterrichte. Einmal im Monat veranstalte ich gemeinsam mit meinem «musikalischen Wegbegleiter» Remo MantraSingen bei uns in Baden und mehrmals jährlich auch in Aarau, Frick und Zofingen.
Es ist für mich ein grosses Geschenk, Aviva Keller nach Villeret begleiten zu dürfen, wo sie der Ausbildungsklasse die Upanishaden unterrichtet. Hier darf ich das Abendprogramm mit MantraSingen bereichern. Zudem darf ich mit Remo in der Yoga-Grundausbildung in Eglisau mit unseren Mantra-Klängen und den Sanskritgrundlagen mitwirken. Daraus entstand ein mehrtägiges Retreat, welches wir dieses Jahr voller Freude bereits zum zweiten Mal im Kientalerhof anbieten durften.

Was liegt dir beim Unterrichten besonders am Herzen?

Mir liegt es besonders am Herzen, dass sich jede:r willkommen fühlt und sich alle während des Unterrichts wohl und gut aufgehoben fühlen. Ich möchte, dass jede:r im eigenen Tempo und den eigenen Möglichkeiten entsprechend mitmachen kann, vor allem aber ganz bei sich bleibt. Mit meiner Authentizität, klaren Anleitungen und dem Fokus auf die Atmung und Wahrnehmung wünsche ich mir, dass jede:r mit seinem Selbst in Berührung kommt.

Was unterscheidet dein Angebot von anderen?

Meine Yogagruppen sind klein und daher auch sehr persönlich. Die Yogalektion findet in Stille statt und ich beende sie immer mit einem Mantra, manchmal singen wir auch ein Mantra während der Lektion oder ich singe für die Teilnehmer zur Endentspannung. 

Was ist deine «Lieblingsyogaübung» und warum?

Zu meinen Lieblingsübungen gehören Muktāsana und Siddhāsana – Meditationssitze, die ich überall einsetzen kann, sei es beim Yoga, MantraSingen oder sogar auf dem Bürostuhl. Ich schätze auch Ardha Matsyendrāsana (Drehsitz), da er sich ideal auf einem Stuhl ausführen lässt und der Wirbelsäule während der Büroarbeit eine wohltuende Aufrichtung und Rotation schenkt. Und natürlich Adho Mukha Śvānāsana (Herabschauender Hund), der für mich Kraft und Leichtigkeit vereint, die gesamte Rückseite dehnt und zudem eine Umkehrhaltung beinhaltet.

Magst du eine Erkenntnis/einen Gedanken mit unseren Mitgliedern teilen, die/der für dich selbst wichtig und wertvoll ist?

Wir alle befinden uns auf unserem persönlichen Weg – mal in kleinen, mal in grösseren Schritten. Manchmal begegnen uns Hindernisse, manchmal verläuft der Weg frei und leicht. Unser Yogastudio trägt den Namen Niyāna, was auf Sanskrit „Weg“ bedeutet, und unser Motto ist „einfach Sein“. Für mich steckt da eine tiefe Erkenntnis der letzten Jahre: Wenn ich ganz im Moment bin, bewusst und mit offenen Sinnen, dann finde ich genau das, was zu mir und meinem Weg passt.

Vielen Dank Pamela für das Gespräch und den Einblick!

Pamela Laso, dipl. Yogalehrerin SYV/EYU
www.niyana.ch